Hier die Beschreibung meiner dann doch eher anders verlaufenen Tour. Ich hatte mich von den Plänen nach Asi Gonia zu gehen verabschiedet und wollte das Gebirge vom Kournas See bis Askifou überschreiten.
tldr: Hat geklappt
Gestartet bin ich um kurz vor 09:00 an der Taverne "Mythos" am Kournas See. Man geht am Ende des Parkplatzes über eine kleine Brücke, von der man wunderbar die zahlreichen Schildkröten beobachten kann.
Der Weg ist super markiert (rot-weiß) und freigeschnitten und geht oberhalb des Ufers entlang. Die "schwierige Stelle" ist nicht besonders dramatisch wie ich finde, man muss sich ein wenig am Fels entlang quetschen, da der Weg sehr schmal ist und links einige Meter nach unten kommen würden. Man steigt also dann aus dem Gully heraus und erreicht die oben beschriebenen, stark bewachsenen Ebenen (Weg aber weiterhin freigeschnitten und markiert) und dann die Schäferhütte "Klima", vor der auch eine Stange mit Markierung von " Apokoronas Trails" steht:
Von dort geht es weiter die Schotterstraße bergauf. Ich habe eine Serpentine im Gelände abgekürzt. Dort wollte ich eigentlich gen Süden in Richtung Fourni Gipfel aufsteigen.
Der Blick zum Kournas See zurück war überragend:
Da die Wolken aber ca 200m über mir hingen hielt ich das dann für keine gute Idee in weglosem Gelände ohne Sicht zu laufen und bin stattdessen der Schotterstraße nach Westen gefolgt. Vor dem oben schon von kv fotografierten Haus traf ich den Besitzer, der einigermaßen irritiert erschien, dass ich noch bis Askifou wollte und nicht nach Alikambos
Insgesamt gab es dort 4 Hunde, zwei große in zwei seperaten Gehegen und zwei kleine, die der Besitzer scheinbar mitgebracht hatte und die beim Haus angebunden waren. Alle waren mit meiner Ankunft alles andere als einverstanden und ich hörte ihr Gebelle und Gefauche noch bestimmt einen Kilometer weiter.
Ich folgte also der Schotterstr., kam an einigen teils wohl nicht mehr in Benutzung befindlichen Stallungen vorbei und machte Bekanntschaft mit weiteren (zum Glück eingezäunten Hunden):
Mein Ziel war die trigonometrische Säule auf 1233m. Dafür bog ich dann links von der Schotterstr. ins Gelände nach Südwesten ab um den Weg zur nach Süden ansteigenden Schotterstr. abzukürzen. Zum Glück ließ sich ein Zaun einfach öffnen, so dass ich auf ca 570m auf die Schotterstr. traf und dieser fast bis zu ihrem Ende auf 915m folgte. Ab dort begann ich den weglosen Aufstieg in steilem, aber gut zu gehenden Gelände. Zunächst musste ich erneut einen Zaun öffnen und folgte dann immer auf dem Grat einer gut freigelaufenen Ziegenspur bis zum Vermessungspunkt:
Vom Vermessungspunkt stieg ich nach Süden bis zur Schotterstr. ab und folgte dieser für wenige hundert Meter. Auf der Anavasi Karte war hier auf ca. 1180 ein nach Südwesten abzweigender Pfad eingezeichnet. Dieser war im Gelände schemenhaft zu erkennen umd wird offenbar glücklicherweise noch öfter von Ziegen/Schafen benutzt, da eine rötliche Färbung auf den Felsen und viele Hufspuren auf regelmäßige Begehung hinwiesen.
Ich folgte dem "Weg" (durchaus anspruchsvoll in Teilen da in steilem Gelände), musste erneut zwei Zäune öffnen und gelangte dann in noch felsigeres Gelände und zu einer Zisterne (ohne Eimer) und der nächsten Schotterstr.
Auf dieser Schotterstr. umrundete ich den Berg und hatte grandiose Tiefblicke in Richtung Westen auf die kleinen Ebenen und den Kastro am Horizont.
Die Schotterstr. führte mich bis zu einer Kreuzung kurz vor dem Mitato Mavrochi. Dort hatte ich zwei Möglichkeiten:
Der Schotterstr. nach Nordwesten abwärts folgen und auf der Vrisses-Askifou Straße unterhalb vom Rodnio Koule rauszukommen.
Oder eben die Rinne vom Mitato nach Südwesten abzusteigen und auf dem Askifou Plateau bei Goni rauszukommen.
Ich hielt das für die bessere Option, traf beim Mitato noch die Schäferfamilie mit zwei Pickups (und erstaunlicherweise ohne Hund) und durchschritt dann die Rinne nach unten auf einem wieder sehr gut von Huftieren freigelaufenen Weg. Untem angekommen folgte ich immer dem Zaun und verpasste dann irgendwie den Abbieger zu den Häusern. Ich stellte fest, dass der Weg in der Anavasi Karte ja fast bis unterhalb der beiden Koules ging und folgte ihm mit dem Plan, mich durchs Gelände bis zur Schotterstr. durchzuschlagen, die zu den Koules führte. Der Weg ist nicht besonders schön, geht größtenteils im Schatten von Bäumen durch Ziegenknochen und sonstigen landwirtschaftlichen Müll immer am Zaun entlang. Die Blicke über die Felder zu den Koules sind aber ganz nett:

Teilweise sind auf Brusthöhe Drähte gespannt (die vielleicht das Begehen durch Menschen verhindern sollen?). Zumindest war wieder einer klar zu erkennenden Huftierspur zu folgen. Der Zaun machte dann zwar noch eine Biegung bergan, die mich kurz befürchten ließ, dass ich alles zurück bis Goni laufen müsste. Zum Glück ging der Zaun aber nur wenige Meter nach Osten bergan und konnte so einfach umrundet werden. Ich kam dann tatsächlich nach einem letzten kurzen Anstieg auf der Schotterstr. östlich unterhalb der Koules raus und folgte ihr bis zur Teerstr. und dann zum mehr als verdienten Kaltgetränk ins "Panorama".
Contra: Eigentlich bißchen zu weit; sehr viele Höhenmeter (viele davon auf Schotterstr.); " Wege" in der Anavasi Karte sind leider wie schon oft festgestellt manchmal nicht mehr als Ziegenpfade; Zäune sind nervig!
Pro: Ein tolles Gefühl vom See fast auf Meereshöhe über ein Gebirge bis zur Hochebene gelaufen zu sein; grandiose Blicke auf die Nordküste; wandern oberhalb von Wolken mit den westlichen Levka Ori immer im Blick; schweißtreibende Sporteinheit die viele Höhenmeter in die Beine bringt; komplette Einsamkeit!
Zur besseren Nachvollziehbarkeit, hier der gps Track:
Nachwandern würde ich aber nur bedingt empfehlen. Wenn einer der Zäune richtig gut verdrahtet wird hat man schon ein Problem.