E4 im März

[Pikte]

Hallo zusammen,

ich habe vor, in etwas über einer Woche den E4 im Lefka Ori zu laufen.
Dabei werde ich in Paleochora starten und auch durch die weißen Berge laufen.
Meine Frage ist nun wie es mit der Schneelage in diesem Zeitraum aussieht. Hat da jemand Erfahrungen?
Ich werde für die Tage in den Bergen Schneeschuhe mitnehmen.
Jedoch würde ich gerne wissen ob das Vorhaben nicht zu gefährlich zwecks Lawinengefahr etc. ist...
Vielen Dank schon einmal im Vorraus!

MFG Christian

[admin]

Hallo Christian,

es hat in diesem Winter bis dato meines Wissens nach "normal viel Schnee". Also eher keine Lawinengefahr. Ich denke, dass du - gerade am Kastro - mit Steigeisen gut beraten wärst. Ich weiß natürlich nicht, wie erfahren du bist: Du wirst auf dich allein gestellt sein; die Zeichen wirst du nur im Ausnahmefall sehen. Also ist mindestens gutes Wetter Grundvoraussetzung.

Viele Grüße
Simon

[kokkinos vrachos]

Moin Christian, der E4 Küstenwanderweg von Paleochóra aus, in Richtung Westen ist im März natürlich kein Problem.

In der Sfakiá würde ich an deiner Stelle in Anópolis (bei Kostas und Nikos in den Anopoli Rooms) oder in Ágios Ioánnis (bei Antonis im Aloni) übernachten. Von da aus Tageswanderungen in die Lefká Óri (Weißen Berge) unternehmen.

Mit den Betreibern von Anopoli Rooms und Aloni würde ich an deiner Stelle deine Wanderrungen besprechen. Die wissen immer Bescheid über den Zustand der Wege und der aktuellen Schneelage.

viele Grüße aus Hamburg, kv

[Pikte]

Vielen Dank schonmal für die Antworten!
Echt super, dass es extra ein Forum für diese Berge gibt, und Leute wie euch die sich mit diesen auskennen!

Dann werde ich mal eure Ratschläge befolgen und in Anapolis die aktuelle Schneelage erfragen.
Aber gut zu wissen, dass es "normal viel Schnee" gab in diesem Jahr. Grundsätzlich bin ich schon gut geübt im Wandern mit Schneeschuhen, und auch jedes Jahr mit diesen in den Alpen unterwegs. Dieses Jahr hat es mich jedoch mal woanders hin gezogen
Da ich jedoch die Schneelage vor Ort nicht so genau einschätzen kann, und es auch keine Berichte im Internet dazu gibt, habe ich mal hier nachgefragt.

Mit Wasser sollte ich vermutlich im März keine Probleme bekommen oder?

[admin]

Hallo Christian,

oben in den Bergen kannst du ja Schnee schmelzen. Weiter unten sollten die Quellen im März alle ausreichend Wasser führen.

Auch im März solltest du in Anopolis bzw. Agios Ioannis vorher fragen, ob es ein Zimmer gibt - es sind zu dieser Zeit durchaus auch kretische oder griechische Urlauber unterwegs!

Viele Grüße
Simon

[Pikte]

Okay alles klar, habe ich mir schon gedacht, dass das Wasser nicht zum größten Problem wird.
Würdest du trotzdem empfehlen einen Wasserfilter mitzunehmen oder ist das unnötiges Gewicht?

Zu den Zimmern: Ich werde vermutlich sowieso viel im Zelt schlafen. Bin Student und das ist günstiger...

[admin]

Hallo Christian,

ich hatte, ehrlich gesagt, auf Kreta nie einen Wasserfilter dabei. Wenn man an den Quellen auftankt, ist es eh unkritisch. Und bei den Zisternen hatte ich auch nie Probleme. Schnee musste ich selbst noch nie schmelzen - man kann davon ausgehen, dass Tiere unterwegs sind, aber dann muss man eben schauen, von wo man den Schnee nimmt, würde ich sagen. (Auf der anderen Seite, das ist klar, wiegt so ein ultraleichter Wasserfilter auch nicht die Welt.)

Nimm, wenn du weiter oben schlafen willst, einen guten Schlafsack mit!

Viele Grüße
Simon

[kokkinos vrachos]

Zu den Zimmern: Ich werde vermutlich sowieso viel im Zelt schlafen. Bin Student und das ist günstiger...

Ich bin schon oft im März auf Kreta gewesen. Du hast zwar im März mildes Frühlingswetter mit Tagestemperaturen von 15 bis 20 Grad, auch schon mal etwas darüber, gelegentlich ein Regentag, oder auch nur ein kurzer Schauer, eher ein richtig schöner Dauerfrühling. Mir wäre es aber zum Zelten noch viel zu kalt. Im März mußt du auch noch den ganzen Monat heizen. In Anopolis, Agios Ioannis oder auf der Niato Hochebene ist es nachts um einiges Kälter als an der Küste.

Besorge dir die Wanderkarten von Anavasi: https://anavasi.gr/index.php?route=prod ... f1=7&ff4=6

kalo taxidi, kv

[Pikte]

Okay dann werde ich den Wasserfilter weglassen.
Das mit dem Filter habe ich nur jetzt schon paar mal gehört...
Gute Ausrüstung insbesondere ein guter Schlafsack ist vorhanden.
Dieser sollte mich auch bei Temperaturen gut unter Null noch warm halten.

Dann bin ich denke ich ganz gut auf die Tour vorbereitet!
Vielen Dank nochmal für die Hilfe und vielen Tipps!!

LG Christian

[admin]

Hi Christian,

gerne! Wäre super, wenn du nach der Reise mal kurz von dir hören lässt, was du gemacht hast und wie es lief!

Gute Reise!
Viele Grüße
Simon

[Pikte]

Mach ich gerne!

LG Christian

[robheld]

Wir wollen die Lefka Ori Ende April auf dem E3 queren. Sind uns aber wegen eventeullem Schnee auch unsicher (haben kaum Schneeerfahrung).
Ich wäre an einem Update also auch sehr interssiert

Viele Grüße, Robert

[admin]

Hallo zusammen,

ein aktuelles Update kann ich geben: Es hat diese Woche ganz ordentlich geschneit, also auch auf Omalos so > 20 cm (geschätzt von den Bildern, die ich gesehen habe). Das heißt, es hat diesen Winter schon ordentlich Schnee gegeben. Eine Durchquerung Ende April wird auf jeden Fall noch ordentlich Schnee mit sich bringen - wenn es nicht jetzt richtig heiß wird!

Viele Grüße
Simon

[kokkinos vrachos]

Wir wollen die Lefka Ori Ende April auf dem E3 queren. Sind uns aber wegen eventeullem Schnee auch unsicher (haben kaum Schneeerfahrung).
Ich wäre an einem Update also auch sehr interssiert

Viele Grüße, Robert

Moin Robert, hier hast du die Webcam von der Omalos Hochebene: https://www.skylinewebcams.com/de/webca ... malos.html

vg aus Hamburg, kv

[Pikte]

Servus zusammen,

ich bin jetzt seit vorgestern wieder zurück in Deutschland und gebe jetzt wie versprochen ein kurzes Feedback zur Reise.

Kurz zur Strecke:
Ich bin in Chania gelandet und dann noch am selben Abend mit dem Bus von Chania nach Kissamos gefahren.
Von dort aus bin ich dann zunächst hoch zum Strand von Balos und dann an der Westküste (Falasarna, Kampos) runter nach Elafonissi.
Danach ging es an der Südküste (Paleochora, Sougia, Agia Roumeli, Loutro) nach Chora Sfakion.
Im Anschluss bin ich durch die Imbros-Schlucht hoch nach Amoudari. Von da aus ging es hoch auf die Niato hochebene und am nächsten Tag auf 1900m.
Es war eigentlich geplant nun über die Katsiveli Refuge zur Kallergi Refuge zu wandern und dann wieder nach Sougia abzusteigen.
Es gab jedoch gleich mehrere Probleme:
1. Die Hütte hatte entgegen der Aussage des Hüttenwarts der Kallergi Refuge an dem Wochenende doch nicht geöffnet.
2. Die Busse in Sougia fahren leider nur Mo, Di, Mi. Daher konnte ich von da nicht zurückfahren.
3. Wie schon von einem meiner Vorredner erwähnt wurde das Wetter genau zum Zeitpunkt des Aufstiegs zu schlecht. Es gab einen sehr Starken Schneefall und starken Wind.
Diese ganzen Tatsachen (vor allem das schlechte Wetter) haben mich dazu gebracht auf dem Weg zur Katsiveli Refuge umzudrehen, da die Gefahr des weiterlaufens zu groß war. Ich kann außerdem nicht empfehlen die Strecke im Winter nur mit Schneeschuhen zu laufen, da doch sehr steile Hänge dabei sind die nur schwer mit diesen zu queren sind. Dafür wären Tourenski deutlich besser geeignet.
Bereuht habe ich es jedoch keineswegs, kurz einen Abstecher auf 1900m zu machen, da die Aussicht absolut grandios war.

Ansonsten war die Tour allgemein auch wirklich schön!
Kreta ist zu der Jahreszeit wie ausgestorben. Dies hat Vor- sowie Nachteile. Einerseits hat man wirklich alle Strände (auch Elafonissi und Balos) komplett für sich alleine. Andererseits ist es völlig unmöglich irgendwo zu übernachten. Man ist also zwingendermaßen auf das Zelt angewiesen und muss eigentlich jede Nacht in diesem verbringen.
Vorsicht ist in Hinsicht auf Supermärkte geboten! Die kleinen Dörfer Agia Roumeli und Loutro haben im Sommer zwar Supermärkte, aber diese sind im Winter nicht geöffnet!!
Wasser ist jedoch überall zu bekommen.
Allgemein haben mir 2L über den Tag vollkommen ausgereicht...meist sogar weniger.

Das Wetter war äußerst wechselhaft. Es gab deutlich mehr Regen als ich erwartet hätte. So gab es von den 12 Tagen in Kreta an denen ich unterwegs war nur ca. 4-5 Tage an denen es zu keinem Zeitpunkt geregnet hat. An den restlichen Tagen hat es wenigstens für eine Stunde mal genieselt.
Aber es gab auch Tage an denen ich durchaus meine Sonnencreme benutzen musste.
An einem dieser Tage habe ich sogar einen Sonnenbrand bekommen.

Der Schnee hat erst bei ca. 1000m angefangen. Davor findet man keinen.
Sollte man also nur an der West bzw Südküste wie ich entlanglaufen läuft man keine Gefahr auf Schnee zu treffen.
Mein höchster Punkt war dort bei 900m.

Wer mit dem Gedanken spielt zu dieser Jahreszeit die Berge zu überqueren, sollte meiner Meinung nach ungeachtet des Wetters mit Tourenski ausgestattet sein, da die Hänge für Schneeschuhe zu steil sind.

LG Christian