Sfakia 24.4. bis 8.5. 2022

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Frank
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Sfakia 24.4. bis 8.5. 2022

Beitrag von Frank »

... mal wieder Kreta im Frühjahr !! keine Impfnachweise, keine Einreiseanmeldung, nur noch ne Maske im Flugzeug, das war zu verschmerzen...

Wir fliegen zu zweit und haben 5 Tage Zeit, bis die anderen drei Freunde in Chania landen werden. Zelt, Kocher, 2 kg Müsli, ein paar Karten und gpx-Dateien auf dem Handy, ein Generalplan : von der Omalos-Ebene über den Kokkinavari- Sattel zum Sedoni-Strand.
Wegeskizze geplante Tour
Wegeskizze geplante Tour
1. Tag Chania - Lakki

14 Uhr Ankunft in Chania, Wetter sonnig und angenehm (das bleibt die nächsten 14 Tage so...) 15 Uhr in der Stadt am Busbahnhof, 16 Uhr per Taxi am Botanical Garden, ein paar km vor Lakki auf der Strasse nach Omalos. Es soll heute noch "angewandert" werden !! Wir finden keinen Möglichkeit, die auf manch Karte verzeichneten Wege westlich der Strasse zu erreichen, also die Hauptstrasse noch 1 km weiter in Richtung Omalos und dann nach westen ins Dörfchen Askordalos, um von dort durch die hüglige Landschaft auf Wirtschaftswegen nach Lakki zu wandern.
Nach 3 bis 4 h erreichen wir zum Dunkelwerden den uns bereits bekannten wunderbaren Campingplatz auf dem Hof der alten Schule von Lakki mit Panoramablick auf die Weissen Berge.
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Im Dorf gibts am Abend noch Osterfeierlichkeiten mit vielen angereisten Familienangehörigen, auf dem Dorfplatz ist ne Menge los...

2. Tag Lakki - Omalos

Am Dorfplatz ist das blau-lila wanderwegzeichen an die steinmauer gepinselt,
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dem folgen wir hinunter in das Tal, am alten schlachthaus links. Der Weg ist sicherlich sehr wenig begangen, aber gut auffindbar. Nun geht es im talgrund stetig bergan, die krautigen Pflanzen lädieren unsere Schienbeine und wir sind froh, die Piste, die nach Poria hoch in die Berge führt, zu erreichen.
Der zweite Teil des Weges, die Querung nach westen zur omalos, wird angenehmer, wenig störender Bewuchs und mehr Schatten . Am Ende des wanderweges an der hauptstrasse gibt uns eine grosse Zisterne Wasser für eine Abkühlung.
Nach 20 min die strasse entlang erreichen wir neo omalos, alle 3 Tavernen/Hotels haben geöffnet, aber es ist nichts los..., die samaria ist ja noch geschlossen.... ein paar Tagestouristen mit Mietwagen machen einen Stop.
Wir erfragen einen Platz für unser Zelt auf einem Stück Wiese und haben eine gute und friedliche Nacht.
Zeltplatz auf der Omalos
Zeltplatz auf der Omalos

3.Tag Neo Omalos - Kokkinavari Sattel

Wir schieben am Morgen unsere sportlichen Ziele vor uns hin, warten auf die wärmende morgensonne, lassen das Zelt trocknen und genehmigen uns ein ausgiebig Frühstück.
In der Konsequenz stehen wir dann auch erst 11.30 am Eingang zur Samaria, steigen zum Sattel hinauf mit
Querung einiger kleiner schneefelder, versorgen uns mit jeweils 4,5 l Wasser in Linoseli und 15.30 sind wir am mitato tzazimo angelangt. Nun, ich bin voriges Jahr diesen Weg zum ersten Mal gegangen und hatte in Erinnerung, in den ersten Stunden nach dem Mitato Tzazimo keinen übernachtungsplatz finden zu können..., wir entschieden uns trotzdem losziehen..... . Glücklicherweise erreichten wir kurz vor dem Dunkelwerden ein kleines Plateau rechts unterhalb des Weges, schon ganz kurz vor dem kokkinavari Sattel, ich glaube, der war nur noch ca. 300 m Luftlinie entfernt.(gibt es dafür einen Namen???)
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Übrigens waren noch beträchtliche Schneefelder in den senken zu queren !!, mal 20, mal 40 m breit....
In der Nacht ziehen und zerren die Winde, die durch das Tal in die Höhe getrieben werden, an unserem Zelt, aber das Wetter bleibt gut und ruhig. Die Nachttemperaturen waren mild, zwischen 5 und 10 Grad.

4. Tag Kokkinavari Sattel - Sedoni

Diesen Abschnitt kennen wir nicht und sind demnach ein wenig aufgeregt am Morgen. Eigentlich ist der Sattel ganz nah, aber das Terrain sieht viel zu schroff aus, um irgendwie direkt vom Übernachtungsplatz dorthin zu kommen. Vielleicht irren wir, auf jeden Fall suchen wir uns den gpx-pfad und steigen wieder die ca. 50 Höhenmeter hoch. Eine letzte zu querende Schneezunge gibt uns noch 2 bis 3 l zusätzliches Wasser, das dann und wann nach Kiefernadel schmeckte, aber auch eisig kalt und erfrischend war bis hinunter zum Strand.
Ein sehr schöner Weg durch das Terrain, tolle Blicke auf die benachbarten Höhenzüge und feine Plätze für kleine Pausen. Zunehmend gehts steiler nach unten, es wird spürbar wärmer, die Knie ächzen schon und wir sind froh, gegen 18 Uhr endlich unmittelbar oberhalb des Sedoni-Strandes anzukommen. Genervt von einigen Ausrutschern, Stacheln in den Handflächen und kleinen Wunden nehmen wir die verbliebenen Höhenmeter und sind froh, am Strand wieder ein paar Meter auf ebenen Flächen laufen zu können.
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Das zwischen den Felsen austretende Wasser am Strand ist sehr salzarm, wir trinken es gemischt 1 zu 1 mit Trinkwasser und Brausetablette.... . Und auch am Häuschen (es ist niemand da, auch kein Esel, den wir von früheren Besuchen noch in Erinnerung hatten....) holten wir uns noch n bisschen Wasser.. .

5. Tag Sedoni - Sougha

...immer ein bisschen tückisch, so ein "Austrudeltag" nach dem eigentlichen Wanderhöhepunkt..., Anspannung und "Kampfbereitschaft" lassen ein bisschen nach, die ca. 400 m hoch zum türkischen Fort kommen uns vor wie 800m..., naja, trotzdem ein schönes Stück Kreta, was man für ein paar Stunden durchwandert. Die Tröpfelquelle sprudelt kräftig und wir nutzen das kalte frische Wasser ausgiebig und vernichten unsere abenteuerlichen Mixturen aus leichtem Salzwasser, Geschmack und Zisternenwasser auf der Stelle !!
Tröpfelquelle
Tröpfelquelle
Zur "Belohnung" gibt es in Sougha ein Zimmer inclusive lustigem Empfangsgespräch mit reichlich Tsikoudia bei Mama, wir waren beide in den vergangenen Jahrzehnten mehrmals Gast bei Ihr...
mit Mama vor der Pension
mit Mama vor der Pension
6. Tag Sougha - Vrisses

...auch mal schön, Bus fahren und gucken... . In Vrisses werden wir die 3 anderen Wanderfreunde treffen, um Kreta von dort aus zu durchwandern. Nach 6 Tagen endlich die 1. Pita !! (und die 2. und 3. auch noch..) :D ,
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am Nachmittag gehen wir auf die Suche nach einem schönen Zeltplatz für die Gruppe, aber die schöne grüne Wiese mit ein paar Olivenbäumen am reissenden Fluß finden wir leider nicht.
So wird schließlich, nach gemeinsamen Pita- und Mythosabend in einer Taverne im Zentrum von Vrisses, der Schulhof des örtlichen Gymnasiums mit Wasserhahn unser erster Übernachtungsplatz. Es sind ja noch Osterferien in Griechenland, wir werden niemanden stören.
Wegeskizze geplante Tour
Wegeskizze geplante Tour
7. Tag Vrisses - Kares

Unser "Anwandertag" führt uns hoch auf 1000 m auf die Askifou Ebene. Zuerst auf Feldweg am Fluß direkt nach Süden bis zur antiken ?? Brücke,
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dann kaum befahrene Straße nach Embrosneros, kleines Dörfchen mit Dorfplatz, Kafenion, Taverne und Amphitheater für sommerliche Veranstaltungen (1000 Plätze). Wir glauben, es gibt dafür eine zum Wandern freundlichere Strecke, in Vrisses an der Brücke über den Fluss waren Hinweise für Wanderwege um Vrisses herum angeschlagen, in Embrosneros finden wir die entsprechenden Wanderzeichen wieder...
Weiter geht es dem Höhenzug vor uns entgegen, zuerst auf Teerstrasse, dann Feldweg. Es ist schön hier, Steineichen und Wacholder, die Luft wird auch schon merklich frischer. Am Ende über den Höhenzug hinweg hinein in die Hochebene nach Kares, auch noch 2 km Wanderpfad.
Wanderpause
Wanderpause
Wir suchen die am Strassenrand beworbene kleine Taverne von Kares (Kanakis), machen der Mama mit Hilfe Ihrer Tochter per Telefon klar, dass wir gern am Abend bei Ihr Essen würden und erklären das Gelände der großen Kirche an der Hauptstrasse mit Wasser und sogar Toilette zu unserem heutigen Biwakplatz. Zum Abendessen hat Mama für uns Ziege im Ofen vorbereitet, es gibt selbst gemachten Wein und Tsikoudia aus dem Plastekanister, sehr lecker alles...
Taverne wie ein kleines Museum
Taverne wie ein kleines Museum

8. Tag Kares - Petres - Xeros Lakkos Plateau (laut Google..) - Trikoukia - Mouri

Ein schöner Wandertag, hoch und runter geht es zwischen Höhen von 800 bis 1200 m.
Xeros Lakkos Plateau -  Pause
Xeros Lakkos Plateau - Pause
Zu Fünft geht es insgesamt recht langsam voran, auf einen muss immer gewartet werden... . Besonders schön der Abschnitt von Kali Lakki zur Wasserstelle Skafidia auf der anderen Seite des Höhenzuges. Dort versorgen wir uns mit Wasser und suchen ins an der Piste nach Mouri einen Campingplatz für die Nacht. Tolle Nacht unter sternklaren Himmel, wärmenden Feuer am Abend und Tsikoudia - gesteuerte Ansichten von älteren Männern über die Welt bis in die Morgenstunden....
Camping an Piste nach Mouri
Camping an Piste nach Mouri
9. Tag Mouri - Timios Stavros - Thesparta - Anopoli

Wir kennen diesen Wegabschnitt nicht und vertun unendlich viel Zeit beim Einstieg (wir finden keinen einzigen Hinweis an der Piste...) in die Seitenschlucht hinunter nach Timios Stavros... , geht es nun im Talgrund hinunter oder nicht ? unendliche Diskussion, die Zeichen und Steinmännchen bringen uns völlig durcheinander, wahrscheinlich gibt es ja 2 Möglichkeiten am Anfang, im Talgrund und auch an der Flanke, endlich weiter unten nach der Querung des Seitentalgrundes wird es für uns eindeutig.... .
Es ist schön dort unten im Haupttal an der kleinen Kapelle, auch Übernachtung mit 3 Zelten auf dem Vorhof der Kapelle incl. Zusatzwasser aus der Grotte ist möglich...
Der Aufstieg zum Plateau Thesparta auf der anderen Seite geht viel, viel schneller und oben genießen wir die 2 km Piste auf einer Höhe, endlich macht man mal einen merklichen Abschnitt auf der Karte in kurzer Zeit :D .... .
Wir biegen ab auf den alten Kalderimi, dann und wann mit verblassten blauen Punkten oder einem Steinmännchen gekennzeichnet, der leicht abwärts über die trockenen Ebenen hinunter nach Anopoli führt. Weil das Tagesziel nahe, wird gebummelt und auf einer steinlosen Senke nochmal ausgiebig Pause gemacht..., wir sind ja keine 20 mehr.... :D .
In Anopoli fragen wir den Wirt der Taverna "Anopoli" nach einem Zeltplatz und ganz selbstverständlich offeriert er uns umgehehend 3 Möglichkeiten - da, wo seine beiden Pick up's gerade stehen, die er wegfahren würde für uns oder in seinem Olivenhain ( das Gras aber 1 m hoch..) oder gleich an der Rückwand der Taverne, ein kleiner Platz zum Wäschetrocknen mit ein bisschen Spielgerät für die Kleinen... , ist das nicht herrlich ? Die Zuvorkommenheit, die Selbstverständlichkeit ?
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Natürlich lassen wir uns am Nachmittag , am Abend und am Morgen in seiner Taverne versorgen und ziehen am nächsten Morgen mit 4 kg ungeplanten Übergepäck in Form von Apfelsinen, Oliven, Wein und Tsikoudia von dannen... :D

10. Tag Anopoli - Kroussia

...den Weg kennen wir noch nicht.... , die Rucksäcke wieder schwer, weil jeder 3 große Wasserflaschen zu tragen hat, und das Übergepäck.... . Wir haben die nördliche Querung der Aradenaschlucht gewählt und laufen die Piste bis zum Einstieg in die Schlucht. Richtig schön, der sich an den Fels schmiegende Ab- und Aufstieg durch die Schlucht hindurch. Und auf der anderen Seite gehts stetig bergauf durch bewaldetes,schattiges, liebliches Terrain . 10 Minuten vor Kroussia gefällt es uns so gut, dass wir dort am späten Nachmittag unsere Zelte aufschlagen, ein paar Liter Wasser holen wir uns noch aus einer der Zisternen in Kroussia.
Camping nahe Kroussia
Camping nahe Kroussia
Anschließend gehts ans Vorräte vernichten - schon erstaunlich, wieviel kg Traglast 5 gestandene Männer so vertilgen können an einem langen Abend mit "Männergesprächen"...


11. Tag Kroussia - Agios Ioannis - Kakos Poros - Sellouda - Agia Roumeli

Schon in Anopoli haben wir gemeinschaftlich beschlossen, die von mir ursprünglich vorgeschlagene Weiterführung der Wanderung bis Potamos, einer Tages-Rundwanderung von dort aus über den Pachnes und der Zaranokefala sowie den Abstieg nach Agios Pavlos über den Grat zwischen Samaria und Eligias Schlucht zu canceln, einiges sprach dagegen, nicht zuletzt Simon's Einschätzung zur eventuellen Gratwanderung..., der viele Schnee da oben, unser (langsames) Tempo, auch die Geselligkeit sollte nicht zu kurz kommen - wir sind nicht nur 5 Hobbywanderer sondern auch jahrzehntelange Freunde . Also endlich zum Meer !!!
Ein wunderschöner Weg hinunter nach Agios Ioannis !! Und das Dörfchen !! Mein Lieblingsdorf !! Wie ein kleines Museum, ein Refugium liegt es dort auf einmal vor einem... . Wir kannten auch die Wandererherberge Alonia noch nicht und waren hocherfreut, köstlich bewirtet zu werden mit Salat, Joghurt mit Honig und Omelett. Meine persönlich schönste Stunde in dem Urlaub.
Wir vergraulten noch 2 spießige deutsche Pärchen am Aussichtspunkt von Kakos Poros durch unser frohgelauntes Auftreten ( ...Komm Helmut, wir gehen jetzt sofort !!!!....) , suchten den Weg entlang der Felsenkante rüber nach Sellouda (hat ganz schön lange, ca. 2 h gedauert, keine Zeichen, ganz viele tote umgestürzte grosse Pinien...) und genossen die nächsten Stunden die Blicke auf die türkisblaue Küstenlinie.
Sellouda
Sellouda
Endstation Zeltplatz Agia Roumeli.

12. Tag Agia Roumeli - Kladou Nero - Agia Roumeli

Nochmal ein sportliches Ziel, was wir uns vorgenommen hatten, zu erkunden. Und eine schöne Wanderung, hoch nach Papoures über die Route der beiden Kastell's und runter den Weg zur Agia Paraskievi. Besonders "kribbelig" und aufregend natürlich das mir noch nicht bekannte Wegstück entlang der Bergflanke, die in die Klados Schlucht fällt bis hin zur kleinen Wasserstelle.

13. Tag Agia Roumeli

Beach-Volleyball ohne Netz (Ball und Pumpe hatten wir mit....) am Strand
wie das geht ?? einfach die Felder 5 Meter auseinander in den Sand zeichnen und dann 3 h über die Regeln streiten... :D

14. Tag Agia Roumeli - Loutro

Wir sagen der Sfakia Adios und wandern den E4 bis Loutro, um dort das Abendschiff nach Sfakia zu nehmen.
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...Keine Heldentaten, einfach nur ein wenig Freude, Genuss, Spass... , wir möchten nochmal zusammen wiederkommen, haben wir am Flughafen Chania beschlossen
Zuletzt geändert von Frank am 26. Mai 2022, 20:33, insgesamt 1-mal geändert.
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MichPaule
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Re: Sfakia 24.4. bis 8.5. 2022

Beitrag von MichPaule »

Danke Frank,
für den tollen Bericht und die Bilder.
Ich bin im Geiste mitgewandert. :wink:
In der Gruppe ist es einfach was Besonderes!
Viele Grüße

Michael (eben aus Sardinien zurück)
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Re: Sfakia 24.4. bis 8.5. 2022

Beitrag von admin »

Lieber Frank,

das ist wirklich ein sehr schöner Bericht. Ich finde, ihr habt einiges unternommen. In der Gruppe läuft es anders als wenn man allein oder zu zweit unterwegs ist - das soll ja auch so sein, weil es sich sonst nicht lohnt, zusammen unterwegs zu sein!
Ich weiß, dass es nahe des Kokkinavari Sattels ein eher ebenes Stück mit einer Art Häuschen (Ausguck oder so, mit Wasserflaschen) gibt. Einen Namen kenne ich aber nicht. Der finale Abstieg nach Sentoni ist anstrengend, weil rutschig - so habe ich es auch im Gedächtnis.
Ich finde es toll, dass ihr nicht nur die 'ausgelatschten' Standardwege genutzt, sondern auch wenig begangene gewählt habt - so habt ihr ein super Portfolio an Wanderungen gehabt. In die Taverne Kanakis möchte ich auch mal - wir sind sonst in Ammoudhari in einem der Kafenia zu Gast. Askifou ist für mich persönlich ein sehr lohnendes Ziel.
Dann wünsche ich euch, dass ihr euch wieder gut einlebt hier. Wir werden nächste Woche für ein paar Tage nach Kreta fliegen - recht spontan, weil wir eine Einladung zu einer Hochzeit haben. Mal sehen, welche Wanderungen wir noch unterbringen...
Viele Grüße
Simon
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Frank
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Re: Sfakia 24.4. bis 8.5. 2022

Beitrag von Frank »

Hallo Michael und Simon,

schön, wenn Euch der kleine Bericht gefallen und an eigene Wanderungen und Erkundungen erinnert hat. Ich sehe es so: irgendwo hab ich mal von Simon gelesen " wir sind ja hier nicht die reine gpx-plattform" ,oder so ähnlich, naja, also machen wir's ein bisschen blumig, auch wenn es euch wundern sollte, dass können (wenn wir uns Mühe geben) wir stocksteifen Preussen !! :D :D Und Anekdoten und kleine Geschichten gibts genug zu erzählen, wenn man so in der Gruppe unterwegs ist, da habt Ihr ja unbedingt recht.
Ich habe ganz viele Ideen und Inspiration und Hilfe aus den hier im Forum gesammelten Informationen entnommen, also gibts auch ne gewisse Bringe-pflicht. Außerdem machts Spaß, Erlebnisse zu teilen.
An Michael: Ist Sardinien gut und vielfältig auch zum Wandern ??

An Simon: Ja, auf dem kleinen Plateau vor dem Kokkinavari-Sattel standen auch Mauerreste einer Ruine , 2 kleine Biwakareale glatt und von Steinen geräumt, 4 oder 5 große Wacholderbäume..., so ungefähr....

Und ganz viel Spass und "Durchhaltevermögen" bei der griechischen Hochzeit !!!! muss (oder darf) man da nicht vielleicht stundenlang so einen Reigentanz tanzen, alle nebeneinander untergehangen mit den Armen irgendwie..??
Ich hab mal zugesehen für 4 h bei einem , sagen wir mal, Dorffest zu Ehren des örtlichen Schutzheiligen oder so in nem kleinen Dorf im Pindos Gebirge in Nordgriechenland.
Zuerst musste der Musikkapelle ein Scheinchen gereicht werden, der Spender reihte sich dann ganz vorn ein und dann gab's 5 oder 10 minuten Musik. Und natürlich Tanz. So ging's bis zu ganz später Stunde, die Alten Männer im Dorf mit Ihren altmodischen Sakkos und weißem Hemd und Rührung in den Augen immer vorneweg - so hat es sich bei mir eingeprägt.... War sehr berührend....
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Re: Sfakia 24.4. bis 8.5. 2022

Beitrag von admin »

Hallo Frank,

vielen Dank. Wir sind sehr gespannt, wie es wird. Ganz traditionell vermutlich nicht, so wie ich die beiden einschätze - aber man weiß ja nie! Wahrscheinlich müssen wir tatsächlich noch ein paar Scheine für die Musik parat haben. :D

Ob wir dieses Mal tatsächlich tief in die Sfakia kommen, kann ich gar nicht sagen. Evtl. machen wir die nördlichen Bereiche der Berge unsicher. Ich habe da noch so ein paar Ideen.

Ein Vorschlag fürs nächste Mal Kreta: Ihr geht auf der westlichen Seite der Tripiti Schlucht runter und quert dann nach Sougia rüber.

Viele Grüße
Simon
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MichPaule
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Re: Sfakia 24.4. bis 8.5. 2022

Beitrag von MichPaule »

Frank hat geschrieben: 25. Mai 2022, 20:48 An Michael: Ist Sardinien gut und vielfältig auch zum Wandern ??
Hallo Frank,

Sardinien ist definitiv eine Alternative zu Kreta.
Wander-mäßig gibt es Angebote in jeder Schwierigkeitsklasse.
Die PKW-Anreise ist auch viel kürzer (1 Tag anstatt 3,5 Tage).
Wir waren meist im Süden unterwegs, aber auch kurz im Nordosten in der Barbagia.
Das Supramonte ist vergleichbar mit den Levka Ori.
Jedenfalls waren wir nicht das letzte Mal auf Sardinien.
Ist halt nicht einfach, Kreta und Sardinien unter einen Hut zu bringen.
Wird Zeit, dass ich in Ruhestand komme! :mrgreen:
Viele Grüße

Michael
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Frank
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Re: Sfakia 24.4. bis 8.5. 2022

Beitrag von Frank »

An Michael:
Auweia, Du fliegst nicht ?? Ich hoffe, aus ideellen Gründen (dann erträgt man die lange Anfahrt eben... und nicht richtig Flugangst oder ich weiß nicht, Klaustrophobie oder was es da geben kann....
Danke für die Kurzinfo zu Sardinien. Hab mal ein bisschen gestöbert, man, tolle Bilder aus den Gebirgen/Höhenzügen und atemberaubend manch Bild von kleinen Stränden, teilw. nur zu erwandern. Oft helles Gestein wohl, entsprechend wohl auch der Sand oft hell, total azurblau das Wasser...,

Viele Grüße aus dem Odervorland

An Simon:

...ja,ja, ich kenne meine "Erkundungsdefizite" in den Höhenzügen westlich der Tripiti... :lol: , frag mich nur, woher gerade du das weißt... :D ,
ich bin noch nicht mal den offiziellen E4 durch das Achlada-Tal gewandert... , deshalb sind Akonizia, Mt. Touba, Keratidias gorge, Mt. Gourgoutha usw. das nächste Mal fällig... :D
noch ein kleiner Nachtrag, der Dich sicherlich erfreut:
An unserem "Abwandertag" nach Loutro machten wir für ein Frappe gliko Halt in Ag. Pavlos. Ein englisches Pärchen, das am Strand genächtigt hatte, fragte uns nach Wandermöglichkeiten in der Gegend.
Dann sie: (ungefähr) "We use an internet-forum , lefka-ori.com, to find informations for walking routes here in the area, we dont know, if you know it. There asked some days ago a group of 5 german guys for the chances to walk on the ridge between Eligias and Samaria gorge from Potamos to Agios Pavlos.....

:D ..uuhh, so klein die Welt und so bekannt/genutzt dein Forum.... , war zum Schmunzeln für uns, ich glaube, die beiden ahnten schon etwas, als sie uns die Düne herunterkommen sahen.....
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MichPaule
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Re: Sfakia 24.4. bis 8.5. 2022

Beitrag von MichPaule »

Frank hat geschrieben: 27. Mai 2022, 17:43 Auweia, Du fliegst nicht ?? Ich hoffe, aus ideellen Gründen (dann erträgt man die lange Anfahrt eben... und nicht richtig Flugangst oder ich weiß nicht, Klaustrophobie oder was es da geben kann....
Keine Sorge, wenn wir mit unserem Hund unterwegs sind, dann eben PKW, ansonsten durchaus fliegen.
Im Übrigen ist mir mein Auto immer noch lieber als irgendeine (Saison-bedingt überteuerte) Miet-Karre.
Im Vergleich zu den Kosten für Flug/Parkplatz/Mietwagen fahre ich mit Hunde-Außenkabine/Sprit/Maut immer noch günstiger - dauert halt auch länger.
Viele Grüße

Michael (der schon über 1-2 Wochen Rucksacktour auf Kreta nachdenkt)
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Re: Sfakia 24.4. bis 8.5. 2022

Beitrag von kokkinos vrachos »

Moin Frank, Danke für deinen tollen Bericht, ich habe ihn sehr genossen. Das wichtigste ist, daß ihr alle heile und gesund die Wanderung überstanden habt.

Ich bin den gesamten April auf Kreta gewesen. Häuptsächlich im Hinterland von Mirtos gewandert und dann Kritsa/Katharo Hochebene.

vg ins Odervorland, kv
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Re: Sfakia 24.4. bis 8.5. 2022

Beitrag von Frank »

kokkinos vrachos hat geschrieben: 27. Mai 2022, 19:00 Moin Frank, Danke für deinen tollen Bericht, ich habe ihn sehr genossen. Das wichtigste ist, daß ihr alle heile und gesund die Wanderung überstanden habt.

Ich bin den gesamten April auf Kreta gewesen. Häuptsächlich im Hinterland von Mirtos gewandert und dann Kritsa/Katharo Hochebene.

vg ins Odervorland, kv
Hallo Clemens und danke für die netten Worte!! Schön, was von dir zu hören, du bist ja anscheinend mehr in Kreta als in Deutschland :D .

Klar sind wir heile und gesund !! Zähe Ossi-Männer mit Lederhaut, wat soll da passieren.. :D :D

Mirtos und Kritsa kenne ich nicht (hab's mir grad mal auf maps angesehen..., bei meiner E4 Wanderung muss ich ja in der Mitte (Berg Spathi vielleicht ??) mal durchgekommen sein, ich hoffe, du hattest eine gute Zeit.

Liebe Grüße
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Re: Sfakia 24.4. bis 8.5. 2022

Beitrag von kokkinos vrachos »

Kalispera Frank, ja war Top der Monat. Die ersten 2 Wochen war ich mit Günter hier aus dem Forum unterwegs gewesen. Im Hinterland von Mirtos gibt es einige schöne Wandermöglichkeiten.

Der April ist inzwischen einer meiner Lieblingsmonate auf der Insel (der Mai 2020 ist mir einfach schon zu warm gewesen). Noch fast keine Touristen auf der Insel und Wetter ideal zum Wandern. Ich hatte in den 4 Wochen nicht einmal schlechtes Wetter. Immer zwischen 20C und 30C. Allerdings hatten wir die ersten 10 Tage den nervigen Saharawind...

Hier kannst du meine Tage nach lesen: https://www.tripadvisor.de/ShowTopic-g1 ... Crete.html

schönes Wochenende, kv
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Frank
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Re: Sfakia 24.4. bis 8.5. 2022

Beitrag von Frank »

Hallo KV, das ist sehr,sehr interessant, was du alles weißt und erkundest auf der ganzen Insel !! Mit den kleinen Dörfern und Weilern geht es mir genauso wie dir, sie verraten noch ein Stück vom früheren Leben der Menschen, was ja auch ein hartes war, ich will nicht glorifizieren.... . Aber es strahlt etwas Harmonisches, Schönes aus für mich, auch wenn Gebäude zerfallen und Mauern gebrochen.
Ich selbst bin auch vor 10 Jahren aufs Land gezogen, weil, für mich jedenfalls, die Dinge hier besser zusammenpassen und die Dominanz des Menschen und seine wiss.-techn. Errungenschaften gegenüber allen anderen Dingen nicht so hervortritt wie in der Stadt.
Und an Selekano erinnere ich mich gut von meiner E4 Wanderung vor 10 Jahren. Von Stella bekamen wir den Schlüssel für die Wandererherberge mit 3 Doppelstockbetten und einem elektrischen Heizer drin. War so ein rosa Häuschen mitten im Dorf.
Und zu essen gab es bei Ihr einen großen Topp Suppe mit Schnecken (mit Gehäuse) drin... , sehr rustikal für uns....

Ist der Günther denn derjenige Günther, der für mich mal (vor 1,5 Jahren) in der Höhle bei der Linoseli-Quelle für eine Nacht beiseite rücken musste ?
Um für mich Platz zu machen ?? naja, müsste ich ihn sicherlich selbst fragen... :D

Viel Grüße aus dem Odervorland
kokkinos vrachos
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Re: Sfakia 24.4. bis 8.5. 2022

Beitrag von kokkinos vrachos »

Frank hat geschrieben: 28. Mai 2022, 14:51

Ist der Günther denn derjenige Günther, der für mich mal (vor 1,5 Jahren) in der Höhle bei der Linoseli-Quelle für eine Nacht beiseite rücken musste ?
Um für mich Platz zu machen ?? naja, müsste ich ihn sicherlich selbst fragen... :D

ich meinte Günter aus Aurich: memberlist.php?mode=viewprofile&u=771
„Ich hoffe nichts, ich fürchte nichts, ich bin frei." Nikos Kazantzakis
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