Hallo Simon und Matthias und alle anderen, die's interessiert,
die zehn Tage mit den zehn Männern (Väter & Söhne) waren tatsächlich etwas Besonderes.
Mit viel Glück sind wir schon am ersten Tag von Heraklion Flughafen bis hinauf nach Roussies gekommen.
Den Jungs hat nach der anstrengenden und langen Busfahrt vor allem die Tour auf dem Pickup hinauf in unser Basislager in Rousies Spaß gemacht.
Was für ein Gejohle!
Nach Zeltaufbau und Kochen ging es dann flott in die Schlafsäcke, zumal der Wind für mehr Abkühlung sorgte als uns lieb war. Am zweiten Tag sind wir ein Stück weit dem Pfad nach Norden Richtung Katsiveli gefolgt, dann über dne Sattel zwischen Sternes und Zouridia hinüber zum Mesa Soros und hoch auf den Berg. Alle, von 7 bis 45 Jahren, waren oben auf dem Gipfel. Die Fernsicht war hervorragend: Ida, Kedros, Assiderotas und sogar Kofinas ganz im Südosten waren zu sehen.
Tag drei war dem Pachnes gewdimet. Auch da waren alle dabei. Auf dem Rückweg nahmen wir die Ghavala mit und fanden beim Abstieg ein feines Schneefeld mit sicherer Landezone. Ihr könnt euch vielleicht denken, was da los war
An Tag drei sind wir zu neunt über den Ghavala-Sattel rüber zum Troharis. Nach gut 3 Stunden waren wir auf dem Gipfel. Ein Teil von uns ist noch auf den Thodori rüber, dann ging es den gleichen Weg wieder zurück. Fies waren der extrem heftige Wind und die 120 Meter Gegenanstieg vor dem Ghavala-Sattel.
Tag vier ging es der Piste nach und, wann immer es sinnvoll war auf dem Mulipfad hinunter nach Anopoli. Eigentlich war eine Nacht an der Vigla-Zisterne geplant, aber ein Missverständnis wegen der falschen Bezeichnungen auf der Anavasi-Karte hatte zur Folge, dass wir die Strecke doch in einem Rutschz hinter uns bringen mussten. Wir hatten schlicht kein Wasser mehr.
In der Taverne Pachnes fanden wir Wasser, andere Getränke und überaus gastfreundliche Aufnahme: Zeltplatz plus Wasser plus Toiletten. Das Abendessen war grandios, wenngleich uns Vätern durchaus auffiel, dass die Söhnen oben in den Bergen stets das Abendessen aus der Tüte gelobt hatten! Interessant fand ich, wie selbstverständlich es die beiden Frauen in der Taverne fanden, dass wir so eine Tour ganz ohne Frauen machen. Klar sei das richtig und wichtig, meinten sie, mit den Müttern sei so etwas ganz gar unmöglich, weil die den Jungs zu wenig erlauben würden.
Nach dem langen Abstieg nach Anopoli war klar, dass die Fortsetzung nicht mit Vollgepäck erfolgen kann. Kostas von der Taverne wusste die Lösung: Wir elf wanderten ohne die großen Rucksäcke (mit Verpflegung für weitere fünf Tage) gemütlich nach Aradena, stiegen durch die schöne Schlucht hinunter nach Marmara und rüber nach Likos. Dort rief ich Kosta an, und er brachte unser Gepäck mit dem Pickup zu uns - reinster Luxus.
Zwei Nächte blieben wir in Likos, wo es uns gut gefiel, dann ging es rüber nach Loutro in die Burg. Der Zeltplatz war prima, wenngleich wir fast keinen Häring in Fels bzw. Erde brachten. Die großen Steine, die jetzt in der Burg liegen dürften, sind also von uns. Ohne sie wären unsere Zelte abgehoben.
In Likos und Loutro wurden wir sehr oft von anderen Reisenden angesprochen, was wir denn für ein Programm machen. Dabei zeigte sich, dass unsere Jungs begeistert von der Bergtour und ihrer Zeit am Meer erzählten. Wir wurden also durchaus bemerkt. Auch weil sich an der Burg einige als mutige Klippenspringer bewiesen.
Per Fähre und Bus ging es dann wieder zurück nach Deutschland, wobei ich in Rethimnon aus dem Bus stieg und mir noch zwei weitere Wochen Kreta gönnte. War auch nötig, denn erst im Nachhinein merkte ich, dass zehn Tage Führen von zehn großen und kleinen Männern ganz schön anstrengend ist.
Gelohnt hat es sicher aber auf alle Fälle, da bin ich mir sicher.