Wanderung: von Alikambos zum Kournas See

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kokkinos vrachos
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Wanderung: von Alikambos zum Kournas See

Beitrag von kokkinos vrachos »

Moin, mich interssiert schon länger die (mögliche) Wanderung vom Dorf Alikambos zum Kournas See. In der Kreta Karte West von Harms ist dort ein Wanderweg eingezeichnet. Ist schon jemand diese Strecke gegangen?

Von der Hochebene Krapi soll es auch einen "Weg" zum Kournas See geben.

(Ebenfalls plane ich die Wanderung vom Dorf Kournas durch den Steineichenwald "Azilakas" über den Weiler Patima nach Kastellos. Die Wanderung ist beschrieben in dem kleinen Büchlein: 10 Wanderungen in Apokoronas, von Discover... On Foot.)

kaló cheimóna, kv
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GerdHH
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Re: Wanderung: von Alikambos zum Kournas See

Beitrag von GerdHH »

Hallo Vracho,

wichtig ist vor allem, dass Du nach dem Verlassen von Alikambos den Schotterweg südlich des Dafnokorfi erwischst. Dem folgst Du bis Du nach Durchqueren eines Schafspferchs und Passieren des Dafnokarfi eine kleine Kreuzung erreichst. Einige hundert Meter weiter steht ein Denkmal für den unbekannten Widerstandskämpfer mit großartiger Aussicht. Stattdessen biegst Du rechts in die kleinere Schotterstraße und gehst sie einige Kilometer bis zum Ende zu einem Schafstall. Vor dem Schafstall gehts es rechts über eine Wiese, anfangs deutlich erkennbar und mit einzelnen blauen Punkten markiert. Dann wird es bei einigen großen Olivenbäumen undeutlicher und man hält auf den Abfluss einer kleinen Hochebene zu. Der schwierige Abstieg durch die Steilwand ist sehr gut markiert und schmal, aber sicher (die dramatische Stelle, wo Loraine mit einem Bein über dem Abgrund einen mutigen Schritt macht, habe ich nicht gesehen). Im Talboden angekommen muss man sich einen Weg durch einen Dschungel von Brandkraut (Jerusalem Sage, dieses gelbe Zeugs) suchen. Hier könnte der Weg deutlicher freigeschnitten und/oder markiert werden.

Der Abstieg vom Schafstall zum Kourna-See ist sehr gut bei OpenStreetMap eingezeichnet: https://hiking.waymarkedtrails.org/#?ma ... 95!24.2627 (ich habe nur Feinheiten korrigiert). GPS wäre dringend zu empfehlen. Man geht durch das südliche der beiden Täler; das nördliche, durch das Harms gehen will, ist heute nahezu unpassierbar. :x

Noch völlig offen ist für mich der obere Teil zwischen Kreuzung und Schafstall. Verschiedene Bücher beschreiben da einen Fußweg, der sogar markiert sein soll. Eine andere offene Frage ist, ob es von der Kreuzung beim Widerstandskämpfer einen Weg hinunter nach Mathes gibt; dann hätte man einen Rundweg.

Ohne PKW würde ich übrigens immer von Krapi aus starten. Der Weg ist mit Steinmännchen markiert und auch in OpenStreetMap drin: https://hiking.waymarkedtrails.org/#?ma ... 73!24.2064. Noch gibt es da eine scharfe Ecke; beim nächsten Mal schaue ich mal, ob es nicht doch einen besseren und kürzeren Weg durch den Höhenrücken gibt. Wichtig ist auf jeden Fall, dass man nicht sorglos bergab schreitet und den Abzweig verpasst; dann landet man bestenfalls irgendwann mal in Alikambos. Außerdem kann man wegen der Zäune nicht unten in Krapi starten, sondern muss erst fast bis zur ersten Spitzkehre Richtung Askifou gehen, um dann einem kleinen Schotterweg und damit der Außenseite des Zauns zu folgen.

Gute Tour
Gerd
kokkinos vrachos
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Re: Wanderung: von Alikambos zum Kournas See

Beitrag von kokkinos vrachos »

Moin Gerd, danke für deine ausführliche Antwort - sehr hilfreich. Ich werde mir das ausdrucken.
Ich habe mir natürlich die Gegend von Alikambos und Krapi runter zum Kournas See schon einmal bei Google Maps angeschaut. Da gibt es so einige Schotterpisten und Wege.... Ich will ersteinmal von Alikampos starten. Ich denke nicht, dass da etwas makiert ist.....

GPS oder Smartphone habe ich nicht. Ich wandere noch so richtig altmodisch mit der Anavasi Karte im Rucksack.Ich werde dann berichten.

schönes Wochenende, kv
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kokkinos vrachos
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Re: Wanderung: von Alikambos zum Kournas See

Beitrag von kokkinos vrachos »

Moin Gerd, hast du die GPS-Daten von Alikambos aus? Wollte Samstag die Wanderung mit ner Freundin gehen.

vg von der Darapanos Halbinsel, kv
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kokkinos vrachos
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Wanderung: Alikámbos - Dafnokorfes – Kournas See (6.11.2021)

Beitrag von kokkinos vrachos »

Wanderung: Alikámbos - Dafnokorfes – Kournas See (6.11.2021)

Ausgangspunkt ist das Dorf Alikámbos in 310m. Sehenswert ist die Kirche der Panagía (der Muttergottes) mit Fresken von Joánnis Pagoménos aus dem 14. Jahrhundert.
( https://www.angelfire.com/super2/greece/alikambos.html )

An der Platia gibt es das Kafenio Amygdalia (Der Mandelbaum) von Stefanos Stathakis und das Kafenio/ Kafepantopoleion To Klima von Alexos.

Man verlässt das Dorf Richtung Norden, rechts und links sind Olivenhaine und Weinreben, bis die Straße endet und in eine Schotterpiste übergeht.

Man folgt der Schotterpiste. Links liegt der Berg Dafnokorfes (693m). Der Berg mit den 2 Funkmasten. Hinter dem Dafnokorfes ist der Berg Gavrili Kefala (405m), den man im weiteren Verlauf der Wanderung auch noch sieht.

Die Schotterpiste führt am Dafnokorfes vorbei. Wenn man den Dafnokorfes zu 80% passiert hat, zweigt man nach rechts in eine Schotterpiste ab. Hier steht ein Stopp-Schild.

Die Schotterpiste geht ein wenig Richtung Süden und man entfernt sich ein wenig vom Dafnokorfes. Nach kurzer Zeit kommt auf der rechten Seiten in verlassener Weiler mit 3 Gebäuden.

Nach einiger Zeit steigt der Weg (Schotterpiste) ein wenig Berg auf. Von hier aus kann man das Meer und den Berg Drapanos sehen. Bei einem Haus endet die Schotterpiste. Nun geht der betonierte und schmalere Weg bergab, zu einem verlassenen Haus mit einem neuen großen Stall. Hier sieht man einmal kurz de Kournas See. Bei uns lag er und die südliche Felskulisse oft im Nebel.

Hier endet nun der Weg. Bis hierhin war alles easy. Gegenüber liegt die eingemauerte Wiese (die Gerd erwähnt hat). Die Wiese wird durchquert. Nach kurzer Zeit erscheint eine kleine Felswand. Der weitere weglose Verlauf geht ganz rechts an der Felswand vorbei.

Ab hier folgt nun der Abstieg durch meterhohes Gestrüpp und kleine Bäume (der Dschungel wie Gerd erwähnte). Es ist hier nicht diese typische Maccia, wie sie z. B. aus der Sfakia kennt.

Irgendwann vor dem See muss man sich dann links halten, da kommt dann ein Weg, der dann links/nördlich um den See geht.

Fazit:

Auch wenn man erst auf der Asphaltstraße und eine lange Zeit auf Schotterpisten geht, ist die Landschaft sehr beeindruckend und abwechslungsreich. Ich fand den Dafnokorfes sehr schön und die Ausblicke mit dem Nebelschwaden sind sehr interessant.

Den weglosen Abstieg kann ich aber nicht empfehlen.Der ist richtig mühsam und kein Vergnügen – aber ein Abenteuer.

Gestartet sind wir um 11.00 Uhr an der Platia in Alikambos und waren um 17.00 Uhr am Kournas See. 1 Stunde haben wir insgesamt Pause gemacht.

C & C
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pezopóros
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Re: Wanderung: von Alikambos zum Kournas See

Beitrag von pezopóros »

Hallo zusammen,

ich häng mich mal an diesen Thread ran, da hier ein Teil des von mir geplanten Weges bereits beschrieben ist.

Was habe ich vor? Ich würde gern vom Kournas See am Westufer entlang nach Süden und dann über den hier im Thread bereits beschriebenen "Weg" (durch die evtl. mittlerweile beschnittene Macchia) nach Westen aufsteigen.

Von dort möchte ich aber nicht auf der Schotterstr. weiter Richtung Dafnokorfi, sondern stattdessen querfeldein nach Süden aufsteigen bis zum Fourni (1491 m laut Anavasi Karte). Vom Kournas See sind das zwar ordentlich Höhenmeter, aber mit etwas Training sollte ich das packen. Die Inspiration (und den GPS Track) dazu habe ich hier gefunden: https://de.wikiloc.com/routen-wandern/h ... -131106101
Der user eftihis ist leider Trailrunner und joggt scheinbar wo immer möglich... :shock:

Für das erste Stück gibt es aber mittlerweile wohl auch einen markierten Weg, hier ist die schön gemachte Karte dazu erhältlich:
https://store.avenza.com/products/apo-9 ... greece-map Ich binde keinen screenshot ein, da die Karte copyright geschützt ist.
Ich möchte quasi von dem als "Klima" beschriebenen Ort die 400m nach Süden gehen und dann einfach weiter Richtung Fourni auf den Spuren von eftihis nach Süden und oben aufsteigen.

Der gute eftihis ist dann auf einer seiner "kürzeren" Runden ab dem Fourni nach Südwesten weiter um dann auf dem hier viewforum.php?f=52 im Forum auch beschriebenen Weg aus Choreftres kommend in Richtung Asi Gonia abzusteigen. Siehe hier: https://de.wikiloc.com/routen-wandern/dxphx-127408150

Ich würde hingegen gern direkt vom Fourni nach Osten absteigen bis zu dem (Mitato?!) Ort namens "Seli" in der Anavasi Karte und von dort den Schotterstraßen über den Omanité folgen. Hier plane ich auf den rot-weiß markierten Weg zu treffen, der aus Asi Gonia auf den Omanité führt und diesen zum Abstieg ins Dorf zu nutzen. Auch diese Tour wurde neu markiert und kartographiert:
https://store.avenza.com/products/apo-1 ... greece-map

Das abenteuerliche an der Sache ist somit vor allem der Aufstieg auf den Fourni und der Abstieg vom Fourni nach "Seli" runter. Vor dem Aufstieg zum Fourni bis "Klima" scheint die Strecke ja markiert zu sein - APO 09. Ab kurz nach dem Omanité ebenfalls auf der APO 11 Tour.

Insgesamt sollten das so 18-20km werden. Ich habe mal hier den von mir geplanten Wegverlauf als gpx Datei eingebunden. Den habe ich zu Teilen aus dem Track von eftihis erstellt und in Teilen selbst gezeichnet.
Kournas_See_-_Fourni_-_Osmanite_-_Asi_Gonia.gpx
(37.67 KiB) 17-mal heruntergeladen
Screenshot 2024-03-04 222953.jpg
Natürlich gehe ich das nur bei gutem Wetter an, Zeitpunkt ist wahrscheinlich Mitte Mai. Je nach Schneesituation könnte der Aufstieg ganz evtl. kritisch werden, aber bisher ist es aus meiner Einschätzung (getroffen rein über aktuelle Fotos, die man im Netz so findet) ein normaler bis schwacher Winter. Wenn da nicht nochmal jetzt im März eine ordentliche Schneefront was ablässt sollte ja Mitte Mai bis auf 1500 m (auch in nördlicher Richtung) wohl der Schnee getaut sein.

Was haltet ihr grundsätzlich von der Tour? Erfahrung mit genau dem Verlauf hat ja wahrscheinlich eher kaum jemand...

Und auch wichtig: Kann jemand etwas in Asi Gonia zum Übernachten empfehlen oder hat Erfahrung, wo ein Zelt geduldet bis freundlich empfangen wird?

Danke für jegliche Einschätzungen und schöne Grüße
Daniel
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kokkinos vrachos
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Re: Wanderung: von Alikambos zum Kournas See

Beitrag von kokkinos vrachos »

Moin Daniel, sieht nach einem abenteuerlichen Unterfangen aus - aber so kenne ich dich.

Vom Kournas See gehst du ja erst einmal die selbe Strecke die ich Anfang November 2021 gegangen bin - Richtung Dafnokorfi (in der Harms Karte heißt der Berg Dafnokorfes) und biegst dann irgendwann Richtung Süden ab. Ich fand die Wanderung von Alikámbos vorbei am Dafnokorfi zum Kournas See optisch sehr schön. Insgesamt eine einsame und abwechslungsreiche Wanderung.

Ich würde mich an deiner Stelle erst einmal in Ási Goniá schlau machen, was die Einheimischen davon halten den Fourni zu überqueren. Vielleicht auch erst einmal mit dem Terrain oberhalb von Ási Goniá vertraut machen, bevor du die ganze Strecke gehst.

Ich würde auch die Wanderung von Ási Goniá beginnen. Am Anfang ist man noch mehr fit.

Ein paar allgemeine Informationen über Ási Goniá:

Ási Goniá, die Heimat des „Cretan Runner“ liegt 7km von Argyroúpoli entfernt und liegt zu Füßen der bis zu 1.500 m hohen Berge vollkommen abgeschieden zwischen Berghängen.

Ási Goniá hat eine lange Tradition als Widerstandsort, Hauptquartier einer Partisanengruppe. Zwei bekannte Andartes kommen aus Ási Goniá. Petraka Papadopetrakis, Anführer der Andarten in Ási Goniá und George Psychoundakis, der Cretan Runner.

Auf der Platia, finden sich Denkmäler und Büsten bedeutender kretischer Politiker und Widerstandskämpfer, war doch das Dorf immer Zentrum und Rückzugsort im Befreiungskampf gegen die Türken.

Auch während der deutschen Besatzungszeit auf Kreta gab es aus Ási Goniá viel Unterstützung für die Partisanen. Berühmtester Sohn des Ortes ist George Psychoundakis, Autor des „Cretan Runner“, der in seinem Buch den gemeinsamen kretisch-britischen Kampf im Untergrund beschreibt.

Während der deutschen Besatzung spielte das Dorf eine (traurige) Rolle: Deutsche Soldaten kamen ins Dorf, um eine Anzahl von Frauen und Kindern als Rache für Partisanenüberfälle zu erschießen (weil sie keine Männer vorfanden, denn diese waren rechtzeitig geflüchtet). Doch sie kamen auch rechtzeitig zurück und überfielen den deutschen Trupp und töteten etwa ein Dutzend deutsche Soldaten.

Leider waren die Folgen entsprechend: Wenige Tage später wurde das Dorf von deutschen Soldaten dem Erdboden gleichgemacht.

Cretan Runner Museum in Ási Goniá: https://www.facebook.com/CretanRunnerMuseum/

Jedes Jahr am 23. April, dem Namenstag des Schutzpatron der Schafhirten, dem heiligen Georgios, findet in Ási Goniá die Segnung der Tiere statt. Es treffen sich die Schafhirten samt ihrer Herden, um für sich und die Tiere den Segen Gottes abzuholen. Zum Dank werden die Herden gemolken und die Milch gespendet. Die Einheimischen leben hauptsächlich von der Viehzucht.

Ási Goniá: https://www.explorecrete.com/crete-west/asi-gonia.htm

Ási Goniá ist eines von 75 Dörfern des Bezriks Apokorónas. Apokorónas zählt zu der grünsten Region auf der Insel.

Ein paar Fotos von der Wanderung Anfang November 2021:
Hochebene, vor Abstieg zum Kournas-See
Hochebene, vor Abstieg zum Kournas-See
Blick zurück
Blick zurück
Bewohntes einsames Haus zwischen Alikámbos und Kournas-See
Bewohntes einsames Haus zwischen Alikámbos und Kournas-See
Dafnokorfi
Dafnokorfi
Scjotterpiste vorbei am Dafnokorfi
Scjotterpiste vorbei am Dafnokorfi
Wünsche dir viel Spass, kv
Zuletzt geändert von kokkinos vrachos am 6. März 2024, 00:01, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wanderung: von Alikambos zum Kournas See

Beitrag von admin »

Hallo Daniel,
coole Tour - ich habe noch ein paar Anmerkungen dazu und melde mich morgen dazu.
Viele Grüße
Simon
kokkinos vrachos
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Re: Wanderung: von Alikambos zum Kournas See

Beitrag von kokkinos vrachos »

Moin, von den 12 Wanderungen des Apokoronas-Paths-Projekts, sind auch 2 Wanderungen bei Ási Goniá:

https://www.samonas.gr/blog/paths-of-ap ... -route-11/

https://www.samonas.gr/blog/%ce%b5%ce%b ... %bd%ce%b1/

Viele Grüße aus Hamburg, kv
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Re: Wanderung: von Alikambos zum Kournas See

Beitrag von GerdHH »

Moin,

ich habe (mit Zustimmung und tatlkräftiger Unterstützung des Unternehmens, das die Markierungsarbeiten geleitet hat) die Apokorona-Pfade in Waymarkedtrails (einem OSM-Ableger) eingestellt. Als Beispiel hier der Kournas-Pfad: https://hiking.waymarkedtrails.org/#rou ... e=relation. Von dort kann man sich den Pfad als GPX herunterladen. Wenn man die Karte herumschiebt, sieht man auch die anderen 11 Pfade.

Gerd
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pezopóros
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Re: Wanderung: von Alikambos zum Kournas See

Beitrag von pezopóros »

Moin Gerd,

super Sache. Vielen Dank für den Tipp und deine Initiative!

Grüße aus Barmbek
Daniel
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pezopóros
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Vom Kournas See bis Askifou

Beitrag von pezopóros »

Hier die Beschreibung meiner dann doch eher anders verlaufenen Tour. Ich hatte mich von den Plänen nach Asi Gonia zu gehen verabschiedet und wollte das Gebirge vom Kournas See bis Askifou überschreiten.
tldr: Hat geklappt 8)

Gestartet bin ich um kurz vor 09:00 an der Taverne "Mythos" am Kournas See. Man geht am Ende des Parkplatzes über eine kleine Brücke, von der man wunderbar die zahlreichen Schildkröten beobachten kann.
20240517_094638.jpg
Der Weg ist super markiert (rot-weiß) und freigeschnitten und geht oberhalb des Ufers entlang. Die "schwierige Stelle" ist nicht besonders dramatisch wie ich finde, man muss sich ein wenig am Fels entlang quetschen, da der Weg sehr schmal ist und links einige Meter nach unten kommen würden. Man steigt also dann aus dem Gully heraus und erreicht die oben beschriebenen, stark bewachsenen Ebenen (Weg aber weiterhin freigeschnitten und markiert) und dann die Schäferhütte "Klima", vor der auch eine Stange mit Markierung von " Apokoronas Trails" steht:
20240516_095758.jpg
Von dort geht es weiter die Schotterstraße bergauf. Ich habe eine Serpentine im Gelände abgekürzt. Dort wollte ich eigentlich gen Süden in Richtung Fourni Gipfel aufsteigen.
Der Blick zum Kournas See zurück war überragend:
20240516_100505.jpg

Da die Wolken aber ca 200m über mir hingen hielt ich das dann für keine gute Idee in weglosem Gelände ohne Sicht zu laufen und bin stattdessen der Schotterstraße nach Westen gefolgt. Vor dem oben schon von kv fotografierten Haus traf ich den Besitzer, der einigermaßen irritiert erschien, dass ich noch bis Askifou wollte und nicht nach Alikambos :lol:
Insgesamt gab es dort 4 Hunde, zwei große in zwei seperaten Gehegen und zwei kleine, die der Besitzer scheinbar mitgebracht hatte und die beim Haus angebunden waren. Alle waren mit meiner Ankunft alles andere als einverstanden und ich hörte ihr Gebelle und Gefauche noch bestimmt einen Kilometer weiter.
Ich folgte also der Schotterstr., kam an einigen teils wohl nicht mehr in Benutzung befindlichen Stallungen vorbei und machte Bekanntschaft mit weiteren (zum Glück eingezäunten Hunden):
20240516_105727.jpg

Mein Ziel war die trigonometrische Säule auf 1233m. Dafür bog ich dann links von der Schotterstr. ins Gelände nach Südwesten ab um den Weg zur nach Süden ansteigenden Schotterstr. abzukürzen. Zum Glück ließ sich ein Zaun einfach öffnen, so dass ich auf ca 570m auf die Schotterstr. traf und dieser fast bis zu ihrem Ende auf 915m folgte. Ab dort begann ich den weglosen Aufstieg in steilem, aber gut zu gehenden Gelände. Zunächst musste ich erneut einen Zaun öffnen und folgte dann immer auf dem Grat einer gut freigelaufenen Ziegenspur bis zum Vermessungspunkt:
20240516_125436.jpg
20240516_132714.jpg

Vom Vermessungspunkt stieg ich nach Süden bis zur Schotterstr. ab und folgte dieser für wenige hundert Meter. Auf der Anavasi Karte war hier auf ca. 1180 ein nach Südwesten abzweigender Pfad eingezeichnet. Dieser war im Gelände schemenhaft zu erkennen umd wird offenbar glücklicherweise noch öfter von Ziegen/Schafen benutzt, da eine rötliche Färbung auf den Felsen und viele Hufspuren auf regelmäßige Begehung hinwiesen.
Ich folgte dem "Weg" (durchaus anspruchsvoll in Teilen da in steilem Gelände), musste erneut zwei Zäune öffnen und gelangte dann in noch felsigeres Gelände und zu einer Zisterne (ohne Eimer) und der nächsten Schotterstr.
20240516_143224.jpg
20240516_151521.jpg
20240516_152420.jpg

Auf dieser Schotterstr. umrundete ich den Berg und hatte grandiose Tiefblicke in Richtung Westen auf die kleinen Ebenen und den Kastro am Horizont.
20240516_153344.jpg
20240516_160101.jpg
20240516_160457.jpg
Die Schotterstr. führte mich bis zu einer Kreuzung kurz vor dem Mitato Mavrochi. Dort hatte ich zwei Möglichkeiten:
Der Schotterstr. nach Nordwesten abwärts folgen und auf der Vrisses-Askifou Straße unterhalb vom Rodnio Koule rauszukommen.
Oder eben die Rinne vom Mitato nach Südwesten abzusteigen und auf dem Askifou Plateau bei Goni rauszukommen.
Ich hielt das für die bessere Option, traf beim Mitato noch die Schäferfamilie mit zwei Pickups (und erstaunlicherweise ohne Hund) und durchschritt dann die Rinne nach unten auf einem wieder sehr gut von Huftieren freigelaufenen Weg. Untem angekommen folgte ich immer dem Zaun und verpasste dann irgendwie den Abbieger zu den Häusern. Ich stellte fest, dass der Weg in der Anavasi Karte ja fast bis unterhalb der beiden Koules ging und folgte ihm mit dem Plan, mich durchs Gelände bis zur Schotterstr. durchzuschlagen, die zu den Koules führte. Der Weg ist nicht besonders schön, geht größtenteils im Schatten von Bäumen durch Ziegenknochen und sonstigen landwirtschaftlichen Müll immer am Zaun entlang. Die Blicke über die Felder zu den Koules sind aber ganz nett:
20240516_170509.jpg

Teilweise sind auf Brusthöhe Drähte gespannt (die vielleicht das Begehen durch Menschen verhindern sollen?). Zumindest war wieder einer klar zu erkennenden Huftierspur zu folgen. Der Zaun machte dann zwar noch eine Biegung bergan, die mich kurz befürchten ließ, dass ich alles zurück bis Goni laufen müsste. Zum Glück ging der Zaun aber nur wenige Meter nach Osten bergan und konnte so einfach umrundet werden. Ich kam dann tatsächlich nach einem letzten kurzen Anstieg auf der Schotterstr. östlich unterhalb der Koules raus und folgte ihr bis zur Teerstr. und dann zum mehr als verdienten Kaltgetränk ins "Panorama".
20240516_175422.jpg

Contra: Eigentlich bißchen zu weit; sehr viele Höhenmeter (viele davon auf Schotterstr.); " Wege" in der Anavasi Karte sind leider wie schon oft festgestellt manchmal nicht mehr als Ziegenpfade; Zäune sind nervig!

Pro: Ein tolles Gefühl vom See fast auf Meereshöhe über ein Gebirge bis zur Hochebene gelaufen zu sein; grandiose Blicke auf die Nordküste; wandern oberhalb von Wolken mit den westlichen Levka Ori immer im Blick; schweißtreibende Sporteinheit die viele Höhenmeter in die Beine bringt; komplette Einsamkeit!


Zur besseren Nachvollziehbarkeit, hier der gps Track:
Kournas_See_bis_Askifou.gpx
(1007.27 KiB) Noch nie heruntergeladen

Nachwandern würde ich aber nur bedingt empfehlen. Wenn einer der Zäune richtig gut verdrahtet wird hat man schon ein Problem.
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